Das Jahr 2024

Das Jahr 2024 begann mit einem Auftritt zum Neujahrsempfang des DGB Nordhessen.
Im Bürgersaal des Kasseler Rathauses begeisterten wir unser Publikum mit aktuellen politischen Musikbeiträgen.

DGB Nordhessen

Wir hatten wieder eine Reihe kleiner Auftritte, unter anderem mit unserem Programm „Alt trifft jung trifft alt“.

15.06.24 – Ver.di-Sommerfest im Sandershaus
29.06.24 – Ev. Altenhilfezentrum Stiftsheim, Kassel
29.06.24 – „Sommertournee 2024“ durch die Biergärten Café Jungborn und Rondell
31.08.24 – Feier im Katharina-von-Bora-Haus
25.09.24 – IG-Metall-Jubilarserehrung in der Stadthalle Baunatal
4.12.2024 – 10 Jahre „Watch the Med Alarm Phone“/Seebrücke – 10 Jahre Kampf um Bewegungsfreiheit
19.12.24 – Ständchen im Restaurant Arkadas auf unserer Weihnachtsfeier

Simon Drab hat sich aus Kassel verabschiedet. An seine Stelle tritt jetzt Anton Severin. In Zukunft wechseln sich unser Chorleiter Jonathan und Anton bei den Proben ab.

Wir suchen weitere Mitsängerinnen und Mitsänger.

Unser fester Probentermin ist donnerstags um 19:00 Uhr im Philipp-Scheidemann-Haus (Haltestelle Halitplatz), immer außerhalb der Schulferien. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen – vorsichtshalber gerne vorher Kontakt aufnehmen oder einfach mal vorbeischauen.

Unser Chor hat mit den Chorleitern Jonathan Feik und Florian Stumpf regelmäßig geprobt. Nach den Sommerferien 2023 kam Simon Drab hinzu und ersetzte ab Ende des Jahres Florian, der uns aus beruflichen Gründen verließ.

In Zukunft wechseln sich Simon und Jonathan bei den Proben ab. Der Chor erlebt das als abwechslungsreich, kreativ und schwungvoll. Dazu gehört, dass unsere Chorleiter uns verlässlich mit eigenen Arrangements von Titeln versorgen, die wir anregen. Alle drei haben an der Uni Kassel ihre Chorleiterprüfung abgelegt.

Wir sind im Lauf des Jahres 2023 achtmal aufgetreten – an Orten, wo es galt, gemäß unserem Selbstverständnis politisch Stellung zu beziehen oder wo es uns einfach Spaß gemacht hat, Freude zu verbreiten, zu feiern und engagierte Menschen in Kassel zu unterstützen und den solidarischen Zusammenhalt zu stärken: Unsere musikalischen Beiträge gab es beim Kulturwecker von Verdi, im Stadtteilzentrum Nordstadt, im Boreal zur „Fête amicale“ und zum alternativen Weihnachtsmarkt „Feliz Boreal“, auf dem Rondell und im Café Jungborn, auf der Kundgebung des Friedensforums zum 1. September.

»Die Häuser sollen nicht brennen.«

Der Chor provocale versteht seine Arbeit seit über 40 Jahren als kulturellen Beitrag für Demokratie, Pazifismus und die friedliche Koexistenz aller Menschen dieser Erde.

Wir sind entsetzt über den Angriffskrieg der russischen Regierung auf die Ukraine. 

Niemand hat das Recht, zugunsten eigener Machtgelüste anderen Menschen die Heimat, die wirtschaftliche Lebensgrundlage und letztlich das Leben zu nehmen.

Mit unseren Gedanken und unseren Liedern sind wir bei allen Menschen, die unter diesem Krieg leiden müssen. 

Die Häuser sollen nicht brennen.
Bomber sollt‘ man nicht kennen.
Die Nacht soll für den Schlaf sein.
Leben soll keine Straf‘ sein.
Die Mütter sollen nicht weinen.
Keiner sollt‘ töten einen.
Alle sollen was bauen.
Da kann man allen trauen.
Die Jungen sollen’s erreichen.
Die Alten desgleichen.

Bertolt Brecht: Bitten der Kinder (1951)

Workshop „Lieder gegen den Krieg und für den Frieden“

Zwar nicht pünktlich zum Antikriegstag am 1. September, aber doch kurze Zeit danach trafen sich die Sängerinnen und Sänger von provocale am 19. und 20. September 2020 zu einem Workshop zum Thema „Friedenslieder“ unter der Leitung von Heinrich Herlyn aus Aurich. Der Workshop fand bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Außentemperaturen auf dem Pausenhof der Ernst-Abbe-Schule in Oberkaufungen statt. 

Heinrich Herlyn, aus dessen Feder auch die beiden von provocale schon mehrfach aufgeführten Chorsätze „Als ich nachher von dir ging“ und „Über die Berge“ stammen – beides Vertonungen von Brecht-Gedichten -, erarbeitete mit dem Chor an diesen beiden Tagen von ihm selbst arrangierte bzw. vertonte Lieder und Gedichte zum Thema Frieden. Dabei bot er dem Chor vom Kanon über altbekannte Lieder aus der Friedensbewegung bis hin zu französischen Chansons wie „Le Deserteur“ und „Göttingen“ ein breit gefächertes musikalisches Programm. Eine Hörprobe der hier einstudierten Stücke wird der Chor seinem Publikum sicher bei einem der nächsten Auftritte präsentieren.

Insgesamt war der Workshop eine gelungene Bereicherung der Chorarbeit, und provocale wird gern in nächster Zukunft wieder mit Heinrich Herlyn zusammenarbeiten, der mit seinen Arrangements dem Chor sowohl thematisch als auch musikalisch sehr nahe steht und noch eine Vielzahl interessanter Chorsätze auch zu anderen Themen für weitere gemeinsame Workshops bieten kann.

Glotzt nicht so romantisch!

provocale und Sabine Wackernagel präsentieren Brecht

„Glotzt nicht so romantisch!“ lässt Brecht den Zuschauern seines Stückes „Trommeln in der Nacht“ zurufen. Der Chor provocale gibt dies nunmehr an sein Publikum weiter und hat es als Titel über sein neues Programm geschrieben. Der Kasseler Chor präsentiert damit ein Konzert, das sich an alle wendet, die sich in der Welt der „alternativen Fakten“ und der vermeintlich einfachen Wahrheiten zur Lösung der Probleme dieser Erde zunehmend unwohl fühlen, denn Brechts Texte erweisen sich als überraschend aktuell.

Musikalisch zeigt sich provocale dabei teils traditionell in Originalfassungen von Brechts Hauskomponisten Hanns Eisler und Kurt Weill, teils in modernen Bearbeitungen ihrer Musik, darunter auch eigene Arrangements von Chorleiterin Martje Grandis. Das birgt Überraschungen, wenn zum Beispiel die bekannten Songs aus der Dreigroschenoper im vierstimmigen Chorsatz erklingen.

Bei einem literarisch geprägten Chorprogramm wie diesem darf eine bewährte Partnerin des Chores nicht fehlen: Sabine Wackernagel interpretiert Brecht auf ihre Art – mit frecher Rezitation, mit unverwechselbarem Sologesang und in gemeinsamen Stücken mit dem Chor. Musikalisch stützen sich Schauspielerin und Chor auf die von beiden vielfach erfolgreich erprobte Klavierbegleitung von Hartmut Schmidt.

Für den 1979 als „DGB-Chor Kassel“ gegründeten Chor provocale ist ein politisch-literarisch geprägtes Programm vertrautes Terrain. Nachdem das Ensemble in den jüngsten Konzerten seine Talente auch in den Genres „Filmmusik“ oder „Pop“ unter Beweis gestellt hat, greift es mit dem politischen Lied hier auf seine Wurzeln zurück. Erwarten darf man von provocale in jedem Fall das, was zu einem seiner Markenzeichen geworden ist: eine bühnengerechte Präsentation.

Uraufführung am 17. und 18. November 2017, 19.30 Uhr, Kassel, Aula der Heinrich-Schütz-Schule.

Musikalische Leitung: Martje Grandis
Klavierbegleitung: Hartmut Schmidt

Das sagte die Presse auch noch …

Pressestimmen vergangener Programme und Auftritte zum Stöbern und Nachlesen


Filmlieder wie Meilensteine

Provocale mit dem Programm „Abgedreht“ im Hotel Reiss

Zum einen ging es um die unvergesslichen Oberohrwürmer aus Filmen, die zu Klassikern geworden sind. Gleichzeitig ging es aber auch um Zeitgeschichte. Mit Kraft und Leidenschaft präsentierte der Chor Provocale am Freitagabend im Hotel Reiss das Programm „Abgedreht“ und brachte 21 Songs aus den Jahren 1930 bis 2004 auf die Bühne.

Dabei boten die Sänger eine tolle Performance. Für das „Solidaritätslied“ von Bertolt Brecht, das Hanns Eisler für den Film „Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt“ vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise 1932 vertonte, marschierte der 40-köpfige Chor wie eine Brigade auf. Das hatte Wucht.

Ungeheures Klangvolumen entfaltete der Chor mit „Let The River Run“, dem Titelsong von „Die Waffen der Frauen“. Die gospelähnliche Hymne auf New York City brachte die wunderschön kitschigen Blauhimmelbilder der Wolkenkratzerstadt, Harrison Ford und Melanie Griffith in Erinnerung. Kraftvoll und klar war das Lied „Wenn ein Mensch lebt“ aus „Der Legende von Paul und Paula“, das die DDR-Rockband Puhdys 1973 über Nacht bekannt machte.

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Abgedreht!

provocale geht ins Kino

Lieder aus Stummfilm(!) bis Fantasymovie präsentiert der Chor provocale in seinem neuen Programm. Bühnengerecht aufgearbeitet, umrahmt und aufgelockert durch kleine Spielszenen, wobei das Publikum mit der einen oder anderen Überraschung rechnen muss. Ein wenig „abgedreht“ eben.

Charlie Chaplin trifft auf Cat Stevens, Ennio Morricone auf Randy Newman, Hanns Eisler auf Cher. Auf der Bühne versammeln sich James Bond, Monty Python, Zauberlehrlinge, Elben und Freiheitskämpfer, alle überzeugt, dass die Nacht nicht allein zum Schlafen da ist und davon die Welt nicht untergehen wird. Berühmte Paare der Filmgeschichte schauen rein oder fahren im zum Leichenwagen umgebauten Jaguar E-Type vor.

Die Uraufführung des Programms fand am 10. Oktober 2014 im Ballsaal des Hotels Reiss in Kassel statt.

Musikalische Leitung: Martje Grandis
Klavierbegleitung: Hartmut Schmidt